Die Vorteile der ePA für Datenschutz und Patientenversorgung

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist eine digitale Anwendung im Rahmen der Telematikinfrastruktur (TI), die es ermöglicht, medizinische Informationen an einem zentralen Ort zu speichern und zu verwalten. Durch die Möglichkeit, alle relevanten medizinischen Informationen auf einer Plattform zu speichern, kann die Versorgung von Patient:innen wesentlich verbessert werden. Zeitgleich ist es wichtig, dass die Sicherheit und Vertraulichkeit der Daten gewährleistet ist. Daraus ergibt sich die Frage: Wie können wir Datensicherheit und Datennutzung der ePA sinnvoll gewichten?

 

Die Bedeutung der Datensicherheit bei der Einführung der ePA

Mit zunehmender Digitalisierung im Gesundheitswesen gewinnt auch der Schutz vor Cyberangriffen an Bedeutung. Insbesondere bei der Implementierung der ePA spielt die Datensicherheit der sensiblen Patientendaten eine entscheidende Rolle. Viele Menschen befürchten, dass die Einführung der ePA den Verlust der Kontrolle über ihre persönlichen Daten zur Folge haben wird.

Eins ist klar: IT-Sicherheit muss mit der ePA einhergehen. Doch wie funktioniert das mit der Datensicherheit in der TI? Sowohl die gematik als auch Praxen und andere Leistungserbringer tragen hier Verantwortung. Die gematik verantwortet die Sicherheit der TI und zählt mit seiner mehrstufigen Sicherheitsarchitektur der TI zu einer der besten der Welt. Allerdings übernimmt die gematik keine Verantwortung für die Sicherheit des Praxiscomputers, welcher an die TI angeschlossen ist. Hier ist es die Sorgfaltspflicht von Praxen und Leistungserbringern, Patientendaten zu schützen. Wir unterstützen Sie mit Schulungen und Services, um Sie in Sachen IT-Sicherheit stark zu machen.

 

Effizienz durch Vernetzung

Ein wesentlicher Aspekt der ePA ist die verbesserte Kommunikation zwischen Patient:innen und medizinischem Personal. Durch die Speicherung aller medizinischen Informationen an einem Ort können Ärzt:innen und andere Leistungserbringer schneller und einfacher auf die Daten zugreifen und fundiertere Entscheidungen treffen. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen erleichtert, indem alle Beteiligten Zugriff auf dieselben Informationen haben.

Die ePA kann auch dazu beitragen, Doppeluntersuchungen sowie überflüssige und falsche Arzneimittelverordnungen zu vermeiden. Sobald sämtliche medizinischen Informationen des/der Patient:in in der ePA gespeichert sind, lässt sich schnell und einfach feststellen, welche Untersuchungen bereits durchgeführt und welche Medikamente verschrieben wurden. Das spart sowohl Zeit als auch Geld und macht die Behandlung schneller und effektiver.

 

Wie die ePA medizinische Informationen schützt

Zu den Vorteilen der ePA zählt auch die verbesserte Sicherheit medizinischer Informationen. Mit der ePA müssen Patient:innen nicht mehr auf CDs oder anderen Datenträgern ihre Gesundheitsdaten mit sich führen, was das Risiko von Datenverlust oder Datendiebstahl senkt. Darüber hinaus soll in Zukunft der Zugriff auf die Daten durch verschiedene Berechtigungsstufen kontrolliert werden können. Außerdem bietet sie eine höhere Datensicherheit als herkömmliche Papierakten, da die Daten digital verschlüsselt und vor unbefugtem Zugriff geschützt werden können. Ebenso können Ärzt:innen und andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen durch die Nutzung der ePA sicherstellen, dass stets aktuelle und genaue medizinische Informationen zur Verfügung stehen, was wiederum die Qualität der Versorgung verbessert.

 

Das Opt-out-Prinzip

Das Opt-out-Prinzip bedeutet, dass jede Person automatisch eine ePA erhält, es sei denn, sie widerspricht ausdrücklich der Speicherung ihrer medizinischen Daten. Dies hat den Vorteil, dass die meisten Menschen die ePA nutzen werden. Dadurch kann die Versorgung der Patient:innen verbessert werden, indem Ärzt:innen und andere Leistungserbringer schneller und einfacher auf die relevanten Informationen zugreifen können. Dabei können Patient:innen weiterhin selbst darüber entscheiden, für welche Ärztin oder welchen Arzt sie Berichte oder Befunde in der ePA freigeben. Zudem sollen Daten aus der ePA zukünftig auch für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt werden können. Besonders in der Erforschung seltener Erkrankungen könnte dies helfen, neue wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. Das Opt-out-Prinzip bietet eine effektive Möglichkeit, die Nutzung der ePA zu fördern und gleichzeitig die Datensicherheit der Patient:innen zu gewährleisten – solange strenge Sicherheitsstandards erfüllt werden.

 

Erfolgreiche Patientenakten in anderen Ländern

Deutschland ist derzeit noch Schlusslicht bei digitalen Gesundheitslösungen wie der ePA. Umso mehr lohnt es sich, einen Blick auf andere Länder zu werfen, welche die ePA erfolgreich etabliert haben. Beispielweise ist die ePA in Estland bereits seit 2008 ein fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung und die Datenweitergabe per Opt-out geregelt. Das Besondere: Patient*innen behalten die Kontrolle über ihre ePA und können selbst entscheiden, welchen Ärzt*innen sie ihre Gesundheitsdaten zur Verfügung stellen. Darüber hinaus dürfen Gesundheitsdaten aus der ePA für Forschungszwecke genutzt werden. Auch Spanien verfolgt einen innovativen ePA-Ansatz. Hier hat jede Region eine elektronische Patientenakte, welche mit nationalen Gesundheitsregistern interagieren kann. Der Vorteil: Durch den Datenaustausch kann die Versorgung chronisch erkrankter Patient:innen national koordiniert werden. Die Beispiele verdeutlichen: In Ländern, in denen die elektronische Patientenakte bereits genutzt wird, trägt diese dazu bei, sowohl die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen als auch die Versorgung von Patient:innen zu verbessern.

 

Chancen der ePA nutzen

Insgesamt bietet die ePA zahlreiche Vorteile für Patient:innen, Ärzt:innen und andere Gesundheitsdienstleister. Die Nutzung der ePA kann die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen erleichtern und die Sicherheit medizinischer Informationen erhöhen. Die Chancen der elektronischen Patientenakte zu nutzen, ist besser als die Risiken und Nachteile der herkömmlichen papierbasierten Dokumentationssysteme in Kauf zu nehmen.

Wir empfehlen daher: Nutzen Sie die ePA aktiv und vermitteln Sie Ihren Patient:innen die Vorteile. Mit unserem Service Sichere Praxis-IT leisten auch wir einen Beitrag für IT-Sicherheit und schützen Ihr Praxisnetzwerk – K(Z)BV-konform, kompetent und serviceorientiert.