TIM: Von der Modellregion in den Alltag
Der TI-Messenger (TIM) ist auf dem Weg in die Regelversorgung: Bereits acht Anbieter und Hersteller haben von der gematik die Zulassung erhalten. Das zeigt: Die digitalen Messenger finden ihren Weg ins Gesundheitswesen.

Weit mehr als nur ein Messenger
TIM ermöglicht eine sichere, sektorenübergreifende Kommunikation auf Basis eines einheitlichen Standards – DSGVO-konform und TI-gestützt. In der TI-Modellregion (Westfalen-Lippe) wurde der Einsatz von TIM bereits erfolgreich getestet. Die Rückmeldungen aus der Praxis sind vielversprechend: TIM lässt sich in den Versorgungsalltag integrieren und verbessert spürbar die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen.
Use-Cases: Wie TIM konkret eingesetzt werden kann
„Die Use-Cases der TI-Modellregion demonstrieren, dass asynchrone Kommunikation über den TI-Messenger zu Zeitersparnis im Versorgungsalltag führen kann.“, so Timo Frank, Produktmanager TI-Messenger bei der gematik.
Diese Erfahrungen aus der Modellregion liefern konkrete Anhaltspunkte für den praktischen Einsatz von TIM in unterschiedlichen Versorgungssituationen. Ein Auszug:
- Arztpraxen und Krankenhäuser nutzen TIM, um medizinische Informationen schnell und sicher auszutauschen – etwa zur Abstimmung vor einer Überweisung oder bei Rückfragen zur Medikation
- Pflegeeinrichtungen kommunizieren unkompliziert mit Hausärzt:innen oder Kliniken, z. B. bei der Übergabe von Patient:innen
- Physiotherapie und Hebammen stehen über TIM direkt mit behandelnden Ärzt:innen in Verbindung, was die Koordination vereinfacht und Wege spart
- Psychotherapeut:innen und Kliniken stimmen sich schnell zu geplanten Entlassungen oder weiterführender Therapie ab
- Interne Kommunikation in Einrichtungen wird durch TIM erleichtert, z. B. bei der Organisation von Diensten oder der Übergabe im Schichtbetrieb
Alle Anwendungsbeispiele basieren auf echten Versorgungsbedarfen – und zeigen, wie TIM bereits heute einen spürbaren Beitrag zur besseren Versorgung leisten kann.
Checkliste als Praxishilfe
Damit Gesundheitseinrichtungen den Einstieg in TIM strukturiert und erfolgreich meistern, hat die gematik eine Checkliste veröffentlicht. Diese unterstützen von der Vorbereitung über die technische Integration bis hin zur konkreten Anwendung im Alltag.
Die Checkliste enthält unter anderem Hinweise zu:
- Notwendigen technischen Komponenten wie TI-Anschluss, KIM, SMC-B und eHBA
- Auswahl eines zugelassenen TIM-Anbieters
- Technischen und organisatorischen Vorbereitungen in der Einrichtung
Der vollständige Leitfaden mit Checkliste steht hier als PDF zur Verfügung.
PVS-Anbieter: Der Schlüssel zur Integration
TIM kann sowohl als eigenständige Anwendung (Stand-Alone) betrieben als auch in Praxisverwaltungssystem (PVS) integriert werden. Eine Integration in bestehende Systeme bringt jedoch entscheidende Vorteile für die Arbeitsabläufe und Nutzerfreundlichkeit mit sich.
Für die erfolgreiche Einführung von TIM in Einrichtungen sind PVS-Anbieter essenziell. Sie sorgen dafür, dass TIM reibungslos in bestehende Systeme eingebunden wird, und begleiten ihre Kund:innen bei jedem Schritt – von der technischen Beratung bis zur Implementierung und Schulung.
PVS-Anbieter helfen insbesondere bei:
- Auswahl und Anbindung eines TIM-Dienstes
- Technischer Integration in die Praxissoftware
- Beratung zu TI-Komponenten wie KIM, eHBA und SMC-B
Weitere Anbieter folgen – und mit ihnen wächst die Auswahl an integrierten Lösungen für Praxen, Kliniken und andere Leistungserbringer.
Fazit: Jetzt die Weichen stellen
Der Weg ist geebnet: Mit TIM beginnt eine neue Ära der digitalen Kommunikation im Gesundheitswesen. Die gematik stellt mit Checkliste und Use-Cases hilfreiche Werkzeuge zur Verfügung. Jetzt sind PVS-Anbieter und Einrichtungen gefragt, gemeinsam die Weichen für eine moderne, vernetzte Versorgung zu stellen.